Mercedes G-Klasse: Test, Daten, Motoren, Preise (2024)

Seit knapp 45 Jahren gibt es die Mercedes G-Klasse. 2018 wurde der legendäre Geländewagen komplett erneuert. Die Testfahrt klärt, wie gut die aktuelle Generation ist. Plus: Crashtest, Daten, Motoren und Preise

  • Motoren: Benziner mit 422 und 585 PS, Diesel mit 330 PS

  • Dank längerem Radstand mehr Platz im Fond

  • Serienmäßig mit Widescreen-co*ckpit

  • Die Preise starten bei 118.256 Euro

Auf den ersten Blick könnte die aktuelle G-Klasse von Mercedes auch als besonders umfangreiches Facelift der seit 1989 gebauten Baureihe 463 durchgehen. Doch die aktuelle Generation des kantigen Klassikers, die im Frühsommer 2018 auf den Markt gekommen ist, weist einige deutliche Unterschiede auf. Sie ist rundfünf Zentimeter länger und zwölf Zentimeter breitergeworden – das merkt man vor allem im Fond. Hier ist nun ordentlich Platz.

Innenraum: co*ckpit mit riesigen Displays
Motoren: V8-Benziner und Diesel
Fazit
Mercedes G-Klasse: Technische Daten, Preis
Mercedes G-Klasse im Crashtest: 5 Sterne

Design: Eine typische G-Klasse

Mercedes G-Klasse: Test, Daten, Motoren, Preise (1)

Mit der Rundum-Vergrößerung wurde auch die Optik leicht angepasst. Zwar bleiben markante Details wie Türgriffe mit Knopfdruck, Schutzleisten, Ersatzrad am Heck und exponierte Blinker auf den vorderen Kotflügeln erhalten, dennoch wirkt die aktuelle G-Klasse sanfter. Das liegt vor allem an den stärker abgerundeten Kotflügeln und Stoßfängern, aber auch an der etwas stärker gekrümmten Frontscheibe. Auffällig sind auch dieScheinwerfer und Rückleuchten, die dank LED-Technik moderner wirken als bisher.

Während das Exterieur des klotzigen Kraxlers wunderbar in die Ahnengalerie passt, fand im Innenraum ein deutlicherer Umbruch statt. So sind seit einer Modellpflege im Sommer 2020 analoge Rundinstrumente auch in der Basis-Ausstattung endgültig Geschichte: Das bislang optionaleWidescreen-co*ckpit, bei dem zwei je 12,3 Zoll große Displays unter einer gemeinsamen Glasscheibe zusammengefasst sind, ist jetzt Teil der Serienausstattung. Ebenso wie etwa der Fahrmodus "Desert" für maximale Traktion auf sandigem Untergrund oder das Park-Paket mit Rückfahrkamera. 2022 hat Mercedes ein überarbeitetes Ausstattungs-Angebotunter anderem mit der Version "Professional Line Exterieur" nachgeschoben.

Innenraum: co*ckpit mit riesigen Displays

Mercedes G-Klasse: Test, Daten, Motoren, Preise (2)

Dazu gibt es optional einenAktiv-Multikontursitz mit Heiz-, Kühl- und Massagefunktionsowie Luftpolstern in den Wangen, die sich zur Unterstützung des Seitenhalts aufblasen können. G-typische Details wie der Haltegriff vor dem Beifahrer oder die drei mittig positionierten Knöpfe für die Differenzialsperren bleiben erhalten. Die G-Klasse ist aber – allen Komfort-Features zum Trotz – ein echter Offroad-Könner geblieben. Besonders wenn die drei hundertprozentigen Differenzialsperren über die im Mitteldom platzierten Tasten aktiviert werden wird klar, dass der "G" weiterhin kein SUV, sondern ein beinharter Geländewagen ist.

Dank einerWattiefe von 70 und einer Bodenfreiheit von 24 Zentimetern gibt es wenige Situationen, die den "G" aus der Ruhe bringen. Steile Aufstiege sind seine bevorzugten Spielwiesen. Wie sich dieser riesige Kasten mit stoischer Ruhe glatte Felsen hinaufschiebt, ist beeindruckend.

Der Rivale: Land Rover Defender

Die Neuauflage des Land Rover Defender bleibt ihrer kastig-kultigen Optik treu. Und die Testfahrt beweist: Der aktuelle "Landy" ist nach wie vor eine Klasse für sich.

Test Land Rover Defender

Motoren: V8-Benziner und Diesel

Mercedes G-Klasse: Test, Daten, Motoren, Preise (3)

Aber auch im normalen Straßenbetrieb haben die Ingenieure aus Stuttgart ordentlich nachgelegt. Dank einer neuen elektromechanischen Lenkungund dem Schritt von der Starr- zur Mehrlenkerachse samt bei der Diesel-Versionenoptional und beim AMG-Modell serienmäßig adaptivem Fahrwerkist die G-Klasse nicht mehr ganz so schwammig und indirekt zu fahren. Zwar sind Hochbeinigkeit und das charakteristische Schaukeln bei Lastwechseln weiterhin Teil des typischen G-Gefühls, doch man fühlt sich dank der Lenkung der Straße jetzt deutlich verbundener.

Einen großen Teil der Souveränität steuern die beiden V8-Benziner sowie der erneuerte Antriebsstrang bei. Mercedes hat denG 500mit 422 PS und den AMG G 63 mit 585 PS, maximal 850 Newtonmeter und vier Liter Hubraum samt Turboaufladung im Angebot. Klingt nicht nur sehr üppig, es ist auch so.

Der G 63 schiebt eindrucksvoll vorwärts und untermalt das Gesamterlebnis mit einem tiefen Donnergrollen aus der Klappenabgasanlage samt Sidepipes. Die Neungang-Automatikbewegt den 2,6-Tonner sanft und geschmeidig durch die Fahrstufen. Lediglich im Sportmodus hält das Getriebe die Gänge gefühlt zu lange und nervt den Fahrer mit hohen Drehzahlen.

Wer die G-Klasse ohne allzu schlechtes Gewissen im Alltag fahren will, sollte die verbliebene Diesel-Variante mit Dreiliter-Reihensechszylinder wählen. DerG 350 dmit286 PS und starken 600 Nm Drehmoment wurde inzwischen eingestellt. Übrig geblieben ist auf Selbstzünderseite der G 400 d. Er bringt es auf 330 PS, 700 Nm und einen Basispreis von 118.256 Euro.

Fazit

Im Großen und Ganzen hat Mercedes beim aktuellen Modell viele Bereiche deutlich verbessert und das Auto auch für den Normalbetrieb nutzbarer gemacht. Trotzdem wird kaum ein Käufer das volle Potenzial im Gelände je ausnutzen und wäre daher eigentlich mit einem normalen SUV besser bedient. Aber für viele gilt: Man kauft hier nicht nur ein Auto, sondern eine Tradition, ein Image und ein Gefühl. Das G-fühl.

Mercedes G-Klasse: Technische Daten, Preis

Technische Daten (Herstellerangaben)

Mercedes-Benz G 400 d Station-Wagen lang 9G-TRONIC (ab 03/22)Mercedes-Benz G 500 Station-Wagen lang 9G-TRONIC (ab 03/22)Mercedes-Benz G 63 AMG Station-Wagen lang Exclusive Line Interieur SPEEDSHIFT PLUS 9G-TRONIC (ab 03/22)

Motorart

Diesel

Otto

Otto

Hubraum (Verbrennungsmotor)

2.925 ccm

3.982 ccm

3.982 ccm

Leistung maximal in kW (Systemleistung)

243

310

430

Leistung maximal in PS (Systemleistung)

330

422

585

Drehmoment (Systemleistung)

700 Nm

610 Nm

850 Nm

Leistung maximal bei U/min. (Verbrennungsmotor)

3.600 U/min

5.250 U/min

6.000 U/min

Antriebsart

Allrad

Allrad

Allrad

Beschleunigung 0-100km/h

6,4 s

5,9 s

4,5 s

Höchstgeschwindigkeit

210 km/h

210 km/h

220 km/h

CO2-Wert kombiniert (WLTP)

289 g/km

334 g/km

369 g/km

Verbrauch kombiniert (WLTP)

11,0 l/100 km

14,7 l/100 km

16,2 l/100 km

Kofferraumvolumen normal

667 l

667 l

667 l

Kofferraumvolumen dachhoch mit umgeklappter Rücksitzbank

1.941 l

1.941 l

1.941 l

Leergewicht (EU)

2.489 kg

2.429 kg

2.560 kg

Zuladung

661 kg

721 kg

640 kg

Anhängelast ungebremst

750 kg

750 kg

750 kg

Anhängelast gebremst 12%

3.500 kg

3.500 kg

3.500 kg

Garantie (Fahrzeug)

2 Jahre

2 Jahre

2 Jahre

Länge x Breite x Höhe

4.606 mm x 1.931 mm x 1.969 mm

4.606 mm x 1.931 mm x 1.969 mm

4.676 mm x 1.984 mm x 1.969 mm

Grundpreis

118.256 Euro

130.204 Euro

187.247 Euro

Mercedes G-Klasse im Crashtest: 5 Sterne

Die Mercedes-BenzG-Klasse erreicht gerade noch volle 5 Sterne.Das Fahrzeug ist mit Gurtkraftbegrenzern, Gurtstraffer, Kopfairbags sowie optischen und akustischen Gurtwarnern in der ersten und zweiten Sitzreihe ausgestattet. Für die vorderen Plätze sind zusätzlich Seiten- und Knieairbags verbaut. Optional sind für die zweite Sitzreihe Seitenairbags erhältlich.

DerInsassenschutz ist insgesamt noch gut,doch sind die Gurtbelastungen für den Oberkörper teilweise hoch. Für Kinder in der zweiten Sitzreihe besteht jedoch ein sehr hohes Verletzungsrisiko für die Halswirbelsäule im Frontalcrash. Es sind ISOFIX-Halter an den äußeren hinteren Sitzplätzen montiert mit i-Size-Kennzeichnung, für den Beifahrersitz sind sie nicht erhältlich.

Der Frontairbag auf der Beifahrerseite ist deaktivierbar. Die G-Klasse ist mit einemumfassenden Assistenzpaketmit automatischem Notbremsassistenten und etwas schwachem Spurhaltesystem serienmäßig ausgestattet.

Mercedes G-Klasse: Test, Daten, Motoren, Preise (4)

Hier finden Sie vieleweitere Fahrberichte und Autotests.

Text: Max Friedhoff/SP-X

Mercedes G-Klasse: Test, Daten, Motoren, Preise (2024)

FAQs

Welcher Motor in der G-Klasse ist der beste? ›

Für viele gilt der 290 GD Turbo mit 120 PS als bester G aller Zeiten. Er ist kernig, kräftig und überaus sparsam. Sieht man von den in allen Jahrgängen üblichen Rostproblemen an vielen Karosserieteilen ab, ist er der perfekte Alltags-Geländewagen.

Wie viel kostet eine G-Klasse in echt? ›

In einer Mercedes G-Klasse steigt man nicht für weniger als knapp 105.000 Euro ein und wenn man das Topmodell wählt und noch einige Extras bestellt, steigt der Preis über 170.000 Euro. Ab Werk bereits hochwertig ausgestattet, bieten sich viele Optionen, um die G-Klasse ganz nach den eigenen Wünschen zu gestalten.

Wieso ist die G-Klasse so teuer? ›

Warum der Preis nach oben geht? Dafür gibt es eigentlich zwei Gründe: Zum einen wird die Ausstattung verbessert, Mercedes nennt das „Serienanreicherung“. Optionen, die bisher gegen Aufpreis verfügbar waren, werden ins Basismodell integriert.

Wie teuer ist eine G-Klasse im Unterhalt? ›

1.689,82€ mtl.

Wie lange hält eine G-Klasse? ›

Hier sollte man sich nicht vom hohen Alter abschrecken lassen. Bei guter Pflege und regelmäßigem Service ist eine G-Klasse noch nach 20 Jahren zu gebrauchen. Vorausgesetzt, dauerhafte Geländeeinsätze und ausgedehnte Autobahnhatz blieben dem Wagen erspart.

Was macht die G-Klasse so besonders? ›

Design: Eine typische G-Klasse

Das liegt vor allem an den stärker abgerundeten Kotflügeln und Stoßfängern, aber auch an der etwas stärker gekrümmten Frontscheibe. Auffällig sind auch die Scheinwerfer und Rückleuchten, die dank LED-Technik moderner wirken als bisher.

Wie viel kostet eine G-Klasse in Amerika? ›

Der Preis ist noch unbekannt

Einen Preis für die Sonderversion G-Class Edition 550 nennt Mercedes-Benz USA bislang nicht. Er dürfte jedoch weit oberhalb jener 131.750 Dollar (knapp 118.000 Euro) liegen, die für einen G 550 mindestens zu entrichten sind.

Welche G-Klasse steigt im Wert? ›

Soweit unsere Informationen reichen, steigen die G-Klasse Preise beginnend ab 5. Oktober 2022 für die G 400 d sowie G 63 Variante. So steigt der Grundpreis für den G 400 d von bislang 113.996,05 Euro auf 118.256,25 brutto, , während das G 63 Modell von 180.939,50 auf 187.246,50 Euro steigt.

Kann man die G-Klasse noch kaufen? ›

Kaum hat Mercedes-Benz die neue G-Klasse Generation vorgestellt, ist er schon – theoretisch – bestellbar. So ist der G 450 d mit 270 kW + 15 kW ISG für 122,808 Euro bestellbar, für den 6-Zylinder M 256 des G 500 mit 330 + 15 kW liegt der Grundpreis bei 132.328 Euro.

Sind G Klassen Wertstabil? ›

So kostet beispielsweise die Vollkaskoversicherung für einen G 63 monatlich rund 250 Euro. Von Vorteil ist jedoch der geringe Wertverlust der G-Klasse. So kostete der G 350 neu etwa 90.000 Euro, während er im Jahr 2020 einen Wert von etwa 50.000 Euro besaß.

Wie teuer ist die billigste G-Klasse? ›

Preise. Eine G-Klasse kostet ab 90.636 Euro - mit diesem Preis steht der Diesel in der Liste. Teuerste Ausführung neben den Sondereditionen 6x6 oder Landaulet ist das V12-Modell, das mehr als 270.000 Euro kostet.

Ist die G-Klasse Wertstabil? ›

Der potenziell hohe Weiterverkaufswert des G-Klasse kann dabei helfen, attraktive Renditen zu erzielen. Es ist jedoch zu beachten, dass der Anforderungsgrad der Käufer entsprechend hoch sein kann, was sich in der Notwendigkeit niederschlagen kann, umfangreiche Inspektionen und Wartungsarbeiten vorzunehmen.

Wie viel zahlt man monatlich für eine G-Klasse? ›

Ein Mercedes-Benz G-Klasse Leasing kostet aktuell zwischen 1.980,00 € und 8.220,00 € pro Monat.

Wie teuer ist die teuerste G-Klasse? ›

Spitzenmodell ist der G 65 AMG mit einem Zwölfzylinder-Motor. Der bringt es auf 612 PS und ein maximales Drehmoment von 1000 Newtonmetern. Der G 65 AMG kostet 264.180 Euro und ist damit der teuerste Serien-Mercedes.

Wie viel kostet ein G 65 AMG? ›

G 65 mit V12 und 1000 Nm Drehmoment

630 PS und 1000 Nm aus einem V12: Dieser brutale Mercedes G 65 AMG kostete neu über 300.000 Euro.

Was ist die schnellste G-Klasse? ›

Die schnellste G-Klasse der Welt

Trotz eines Gewichts von 2660 Kilo beschleunigt der G 900 in unglaublichen 3,8 Sekunden auf 100 km/h. Luxus bis ins letzte Detail: Gestepptes Leder gibt es beim G 900 sogar im Fußraum.

Welchen Motor hat eine G-Klasse? ›

Motoren und Preis: Starke Motoren im G

Weiterhin wird das G-Modell mit dem seit 2015 erhältlichen Vierliter-V8-Biturbo aus dem Hause AMG angetrieben. Er leistet 422 PS und 610 Nm Drehmoment.

Welche G-Klasse verbraucht am wenigsten? ›

Mit einer Maximalgeschwindigkeit von 192 km/h ist der Selbstzünder die langsamste G-Klasse – aber auch die sparsamste mit einem Normverbrauch von 9,9 Litern Diesel.

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