Red Bull warnt vor Ferrari, aber: Update hat "auf Anhieb funktioniert" (2024)

Auch wenn das zweite Freie Training der Formel 1 in Japan buchstäblich ins Wasser fiel, wird Red-Bull-Pilot Max Verstappen als Favorit in das restliche Wochenende gehen. Der Niederländer setzte im repräsentativeren ersten Freien Training am Vormittag die Bestzeit mit einem Vorsprung von 0,181 Sekunden auf Teamkollege Sergio Perez.

Im Fokus stand dabei das Update am RB20, was zwar nicht wie vorher spekuliert das Zeropod-Konzept von Mercedes aus den Vorjahren aufgreift, dafür jedoch einige interessante Änderungen am Seitenkasten aufweist sowie einen modifizierten Unterboden. Umfangreiche Schlüsse lassen sich nach der verkürzten Trainingszeit aber nicht schließen.

"Wir sind sehr zufrieden", fasst Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko den ersten Tag in Japan zusammen. "Wir haben wir ein relativ umfangreiches Update gebracht, das hat im Großen und Ganzen auf Anhieb funktioniert. Feinabstimmung, die wollten wir [im zweiten Training] machen. Ich hoffe, dass das Wetter morgen besser ist."

Verstappen vermutet: Feld in Suzuka enger zusammen als 2023

Verstappen fügt hinzu: "Das war heute ein guter Start für uns und ich fühlte mich wohl mit dem Auto. Es gibt noch ein paar Dinge, die wir ausprobieren und überprüfen müssen, aber insgesamt war es ein gutes FT1. Im FT2 konnten wir natürlich nichts machen, was schade ist, denn das bedeutet, dass wir die Pace für den Longrun nicht kennen, aber wir können nichts gegen das Wetter tun."

Tatsächlich waren Verstappen und Teamkollege Sergio Perez zwei von sieben Piloten, die im zweiten Freien Training gleich gar nicht auf die Strecke gekommen sind. Auch wenn die Datenlage dadurch noch unklar ist, glaubt der Niederländer, dass das Feld "im Vergleich zum letzten Jahr etwas näher beieinander liegt".

"Es gibt ein paar Dinge, die wir uns morgen noch ansehen wollen, aber insgesamt war ich mit dem, was wir hatten, und den Runden, die wir gefahren sind, recht zufrieden. Suzuka ist normalerweise eine gute Strecke für das Team, also gehen wir zuversichtlich in das Wochenende."

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Auch Perez bedauert den Regen im zweiten Training, doch der RB20 sollte gut gerüstet für das restliche Wochenende sein: "Es war leider kein sehr arbeitsreicher Freitag, also haben wir wahrscheinlich das Beste aus dem herausgeholt, was wir konnten", so der Mexikaner. "Ich denke, wir haben eine gute Basis vom Vormittag, wir müssen nur versuchen, die Balance zu verbessern, und dann können wir hoffentlich eine gute Position erreichen."

Starker Ferrar-Longrun: "Das ist nicht die Realität"

Marko ist jedoch ein Longrun im ersten Training von Charles Leclerc aufgefallen, als der Monegasse im Schnitt eine Sekunde schneller als Verstappen war: "Das waren zwar nur drei Runden, die Leclerc auf dem harten Reifen gefahren ist, aber die waren sehr eindrucksvoll."

Der große Vorsprung lässt jedoch schon vermuten, dass die Teams mit unterschiedlichen Spritmengen und Motorenmappings unterwegs gewesen sind. Auch wenn Ferrari am Sonntag laut Marko in einer guten Position sein sollte, dürften Red Bull und Verstappen dennoch die Oberhand behalten.

"Leclerc war eine Sekunde schneller, also das ist nicht Realität. Wenn man jetzt weniger Benzin annimmt, was Ferrari manchmal macht ... auf den Daten haben wir jedenfalls gesehen, dass sie die Motorleistung hochgedreht haben, dann sind sie knapp an uns dran."

Schlüsse aus Melbourne gezogen: Keine erneute Red-Bull-Pleite zu erwarten

Die Probleme aus Melbourne scheinen jedenfalls vergessen zu sein. Der Bremsdefekt von Verstappen sei "abgehakt" und auch die Schwierigkeiten beim Graining der Reifen dürften in Japan aufgrund des raueren Asphalts und der härteren Reifenmischungen kein Thema mehr sein.

Paul Monaghan, Chefingenieur bei Red Bull, erklärt: "Jede Strecke ist anders, und es kommt darauf an, welche Reifen sie bringen. Pirelli ist in Melbourne eine Stufe weicher gegangen. Hier haben wir die härtesten drei, und wir werden sehen, wie wir zurechtkommen."

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"Das [Graining] wird in einigen Rennen zum Verhängnis werden. Australien ist seit vielen Jahren ein erstklassiges Gebiet für Graining an der Vorderachse. Schon Ende der 90er-Jahre haben die Vorderreifen dort Graining bekommen, wir können also aus der Geschichte lernen."

Reifenverschleiß im Fokus: Wie Red Bull Japan meistern will

Suzuka ist zwar nicht für Graining bekannt, dafür aber für die schnellen Kurven, die eine hohe Belastung auf die Reifen legen. Der Reifenverschleiß fällt jedes Jahr sehr hoch aus. Im Vorjahr war lediglich der Abbau der Reifen in Bahrain noch höher als in Japan. Mit acht Links- und zehn Rechtskurven ist die Belastung immerhin relativ ausgeglichen verteilt, dafür dürften die Vorderreifen deutlich mehr als die hinteren leiden, da es nur wenige lange Beschleunigungsphasen gibt.

Auf die Frage, ob der RB20 die Reifen vorne oder hinten schneller verschleißt, meint Monaghan: "Gleichzeitig wäre wahrscheinlich das Ideal, nicht wahr? Man kann das mit dem Set-up beeinflussen, man kann das mit dem Reifendruck beeinflussen, man kann es mit vielen Dingen beeinflussen. Es geht aber nicht darum, welcher Reifen als erster abgenutzt ist. Es geht darum, auf welchem Weg man am schnellsten ins Ziel kommt."

"Wenn andere Leute das anders machen als wir, dann ist das ihre Entscheidung. Wir versuchen, die Reifen so gut wie möglich auszunutzen, um so gut wie möglich abzuschneiden: ob mit einem, zwei oder drei Stopps, spielt keine Rolle. Wenn man es von diesem Standpunkt aus betrachtet, dann versucht man, die Schwächen zu minimieren und die Stärken auszunutzen, um die beste Rundenzeit zu erzielen."

Klar dürfte sein, dass auch die 2024er-Ausgabe des Japan-Grand-Prix eine Zweistoppstrategie bevorzugen sollte. Im Vorjahr fuhr der Suzuka-Sieger Max Verstappen zweimal auf den Mediums und einmal auf dem harten Reifen. Der Softreifen spielt aufgrund der hohen Belastungen meist keine Rolle im Renntrimm.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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Red Bull warnt vor Ferrari, aber: Update hat "auf Anhieb funktioniert" (2024)

FAQs

What was wrong with Red Bull car? ›

Red Bull failed to win just one race in 2023, the Singapore Grand Prix, another track where kerb riding is important. The floor of the Red Bull car works very well in the high-speed corners but the suspension appears to be too stiff when it comes to going over kerbs, so the car is unsettled.

Does Red Bull have a Ferrari engine? ›

11. 40. Red Bull had Cosworth engines in 2005 and Ferrari engines in 2006. The team used engines supplied by Renault between 2007 and 2018 (from 2016 to 2018, the Renault engine was re-badged TAG Heuer following the breakdown in the relationship between Red Bull and Renault in 2015).

Did Adrian Newey leave Red Bull? ›

Adrian Newey has admitted that he would be open to join another Formula One team following his decision to leave Red Bull in 2025. Earlier this month, the F1 design icon announced that he would be stepping down from his role as chief technical officer after nearly 20 years with Red Bull.

What is the new Red Bull car called? ›

The exciting new Oracle Red Bull Racing RB20 takes off. A brave new world: Oracle Red Bull Racing unveiled their 2024 challenger, the RB20, and it's a radical evolution of the all-conquering RB19 that triumphed in 2023.

How much do you get paid to drive the Red Bull car? ›

As of May 30, 2024, the average hourly pay for a Red Bull Driver in the United States is $21.78 an hour.

Why was Red Bull banned? ›

Until 2008, you had to stick to coffee to get your caffeine fix in France. The country, along with Norway and Denmark, had banned Red Bull for 12 years due to the government's health concern of taurine, an amino acid commonly found in energy drinks.

Is the Red Bull engine better than the Mercedes? ›

The Red Bulls are always a quarter of a second ahead in qualy. The Mercedes is noticeably clearly slower in general compared to the RB 2021 car. So the performance of the 2021 Mercedes has been notably deficient ever since testing began pre-season albeit they started off reasonably well akin to previous years.

What engine will Red Bull use in 2026? ›

For 2026, Red Bull and sister team RB will switch from Honda engines to power units developed by Red Bull Powertrains, built at Red Bull's Milton Keynes campus with input from partner Ford.

Who makes Red Bull engines? ›

Honda continued to support the Red Bull-owned teams in 2022 and will do so until the end of 2025. Honda assembles the power units and provides trackside and race operation support. The power units remain Honda's intellectual property, and due to a development freeze, Red Bull Powertrains will not develop them.

Who is going to Red Bull in 2025? ›

Sergio Perez has a new Red Bull Formula 1 deal as Max Verstappen's team-mate for at least the 2025 season, and possibly for another year after, too.

Why is Adrian leaving Red Bull? ›

Asked why he had made the decision to leave now – whilst the team are in such dominant form – Newey pointed to the challenges faced in 2021, a season in which the squad engaged in a fierce duel for the title with Mercedes whilst also preparing for the introduction of new technical regulations in 2022.

Who's leaving Red Bull in 2025? ›

May 1 (Reuters) - Formula One's most sought after designer Adrian Newey will leave Red Bull in the first quarter of 2025, after 19 years at the F1 team, Red Bull said in a statement on Wednesday.

What engine will Red Bull use in 2024? ›

Engine development has been frozen in F1 until 2025, so the car will use the RBPTH001 made by Red Bull Powertrains and Honda, and shared with sister team Visa Cash App Red Bull.

What is the Red Bull car for 2024? ›

Oracle Red Bull Racing 20th Season Launch

Time to meet the RB20, our challenger for the 2024 Formula One World Championship.

How rich is Max Verstappen? ›

Estimates for the Red Bull driver's actual net worth vary extremely widely, with some websites such as placing it around the $90million mark, as per CelebrityNetWorth.com, going up to as much as $210million as of December 2023, per CAKnowledge.

Why did Red Bull have a white car? ›

Special Edition Honda Showroom

The twin Red Bull Racing RB16B cars of Max Verstappen and teammate Sergio Perez will feature a predominantly white livery inspired by the legendary Honda RA 272 car, in which US racer Richie Ginther secured the company's maiden Formula 1 win at the 1965 Mexican Grand Prix.

What happened to Honda and Red Bull? ›

Red Bull and Honda first worked together in F1 in 2018 with the Toro Rosso team, then adding Red Bull Racing in 2019, and despite Honda's formal exit at the end of 2021 there is still an engine supply deal in place to the end of 2025.

Is Red Bull car illegal? ›

Following the controversy at the previous race in Monaco where the floor of the Red Bull car was judged to be illegal, world motorsport's governing body the FIA have ruled that the front wheel hub did not comply with Formula 1 regulations despite the design having been on the car since the start of the season.

What is the Red Bull car engine? ›

Red Bull use the Honda RB20 engine. The RB20 is an advanced version of the all-conquering RB19 and will be operated by three-time world champion Max Verstappen and teammate Sergio Perez. Red Bull Racing is entering its 20th season in Formula One, showcasing its 2024 F1 car in a worldwide live-streamed event.

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Author: Terence Hammes MD

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